LBG OIS Center und spanisches Dorf Genalguacil: Kunst und Wissenschaft als Motor für ländliche Innovation

Kooperation LBG OIS Center mit spanischem Dorf Genalguacil © Sergio Flores 2024

v.l.n.r. Georg Russegger, Leiter des LBG OIS Centers; Marta Calventes, Gemeinderätin Genalguacil; Miguel Ángel Herrera Gutiérrez, Bürgermeister Genalguacil

Das Open Innovation in Science Center (OIS Center) der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) erforscht gemeinsam mit der Fundación Genalguacil Pueblo Museo in Andalusien innovative Ansätze zur ländlichen Entwicklung an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft.
 
Wien, 14. August 2024 –Wie viele Regionen Spaniens, kämpfte auch das spanische Dorf Genalguacil mit den Folgen von Entvölkerung, Überalterung der Gesellschaft und Arbeitslosigkeit. Vor dreißig Jahren entschied sich die Dorfgemeinschaft, diesen Problemen mit Kunst und Kultur entgegenzuwirken, ein Ansatz, der bis heute erfolgreich ist. Mit dem neu gegründeten Lab Genalguacil werden nun auch künstlerisch-wissenschaftliche Aspekte ländlicher Innovation beobachtet und erforscht. Das LBG OIS Center unterstützt dieses Vorhaben an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft mit offenen Methoden und Expertise in Bezug auf Einbindungsprozesse, versucht aber auch Erkenntnisse für die verschiedenen Ludwig Boltzmann Institute und deren Forschungsvorhaben aufzubereiten.
 
„Mit Genalguacil haben wir einen Kooperationspartner, der über viel Wissen und Erfahrung in Bezug auf die Einbindung der Bevölkerung, insbesondere von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Bürger:innen-Vertretungen, verfügt. Wir hoffen durch die Zusammenarbeit in der Modellregion innovative Erkenntnisse zu erlangen und offene Methoden zu entwickeln, die auch in Österreich und im restlichen Europa Anschluss finden“, betont Georg Russegger, Leiter des LBG OIS Center.
 
Ein Vorbild für ländliche Innovation
Genalguacil, ein Dorf mit 475 Einwohner:innen in den andalusischen Bergen, liegt abseits vom touristischen Trubel des nahegelegenen spanischen Küstenstreifens „Costa del Sol“. Trotz eingeschränkter öffentlicher Verkehrsmittel und begrenzter Infrastruktur wie Supermärkte, Banken, Krankenhäuser oder Schulen hat das Dorf eine Möglichkeit gefunden, sich durch Kunst und Kultur zu erneuern.
 
Die Kooperation mit dem LBG OIS Center eröffnet neue Perspektiven für den Wissensaustausch auf europäischer Ebene. Unter dem Schirm des „Rural Pact“ der Europäischen Kommission wird daran gearbeitet, innovative Wege der Kooperation, Einbindung und Teilhabe zu entwickeln. Dabei stehen Kunst, Kultur, Wissenschaft, Gesundheit, Bildung, Infrastruktur, Nachhaltigkeit, Ernährung und Mobilität im Mittelpunkt.
 
Bürgermeister von Genalguacil Miguel Ángel Herrera Gutiérrez betont die Wichtigkeit der Kooperation: „Als Bürgermeister von Genalguacil freue ich mich auf die Zusammenarbeit im Bereich Kunst und Wissenschaft mit dem Open Innovation in Science Center. Seit 30 Jahren kämpfen wir mit Kunst und Kultur gegen die Abwanderung und alle damit verbundenen Probleme. Wir freuen uns darauf, in die Zukunft zu blicken und ländliche Innovation zu einem nachhaltigen Rahmen für eine grüne und soziale Entwicklung zu gestalten.“
 
Im August 2024 feiert Genalguacil mit der Initiative „Encuentros de Arte“ (künstlerische Begegnungen) sein 30-jähriges Bestehen. Das Dorf beherbergt mittlerweile ein renommiertes Kunstmuseum, ein Labor für rurale Innovationen sowie zahlreiche Austauschprogramme und EU-Projekte, die gemeinsam mit der Bevölkerung umgesetzt und vorangetrieben werden.
 
Marta Calventes, Gemeinderätin in Genalguacil ergänzt: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem LBG Open Innovation in Science Center. Es schafft eine Verbindung, die kulturelle und innovative Entwicklungen in unserem kleinen Dorf stärkt und das Wohlbefinden der Bevölkerung von Genalguacil zu verbessern verspricht. Wir freuen uns über die zukünftige Kooperation und danken der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.“
 
Die Zukunft ist ländlich: Veranstaltung als Plattform für neue Perspektiven am 10. Oktober
Am 10. Oktober 2024 findet von 17:00 bis 21:00 Uhr die Veranstaltung "The Future is RURAL – Seeing Things Differently" im Circulo de Bellas Artes de Madrid sowie online statt. Diese Veranstaltung bietet eine Plattform, um die Zukunft ländlicher Räume zu diskutieren und neue Perspektiven zu entwickeln.
 
In Kooperation mit dem Kulturforum der österreichischen Botschaft in Madrid, dem Circulo de Bellas Artes de Madrid, dem LBG OIS Center, der Norwegian University of Science and Technology, dem Lab Genalguacil und der Fundación Genalguacil Pueblo Museo wird ein vielseitiges Programm angeboten. Ziel ist es, innovative Ansätze und Lösungen für die Herausforderungen ländlicher Gebiete zu präsentieren. Die Veranstaltung beleuchtet, wie ländliche Regionen als Kraftzentren für Kreativität und Innovation neu definiert werden können.
 
 
 
 
Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG)

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist eine außeruniversitäre Forschungs- und Forschungsförderorganisation. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen vor allem im Bereich Medizin, weitere Bereiche sind die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Die LBG betreibt zusammen mit akademischen und anwendenden Partnern Ludwig Boltzmann Institute (LBI) und entwickelt und erprobt neue Formen der Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und nicht-wissenschaftlichen Akteur:innen wie der Zivilgesellschaft, Unternehmen und dem öffentlichen Sektor. Mit dem Förderprogramm Klinische Forschungsgruppen (KFG) bietet die LBG Österreichs erste Förderschiene im Bereich der nicht-kommerziellen krankheits- und patientenorientierten (translationalen), konsortionalen klinischen Forschung. Teile der LBG sind das LBG Open Innovation in Science Center, das die Potenziale von Open Innovation für die Wissenschaft erschließt, und das LBG Career Center, das junge Forscher:innen bei der Erreichung ihrer individuellen Karriereziele inner- oder außerhalb der Wissenschaft unterstützt. lbg.ac.at

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Presse­kontakt

(1) Mag. Werner Fulterer (LBG)

Mag. Werner Fulterer
Ludwig Boltzmann Gesellschaft 
Tel.: +43 1 513 27 50 -28 
werner.fulterer@lbg.ac.at
pr@lbg.ac.at